Tee ist nach Wasser das zweitbeliebteste Getränk auf der ganzen Welt. Nur einer von vielen Gründen, der dafür spricht, das köstliche Getränk näher kennenzulernen. Vielleicht bist du auf der Suche nach deinem Lieblingstee oder willst tiefer eintauchen in diese faszinierende Welt. Sechs verschiedene Teesorten gibt es und sie werden alle aus der gleichen Teepflanze Camellia Sinensis in minutiösen Prozessen sorgfältig hergestellt. Dadurch zeigt sich Tee in allen erdenklichen Farben. Ob grüner Tee, Schwarztee, Oolong, Pu-Erh, gelber oder weißer Tee: Jede Tasse nimmt dich mit auf eine Entdeckungsreise in eine neue Welt und Kultur. Wir stellen dir bekannte Teesorten vor, damit du dir einen Überblick verschaffen kannst.
Klassische Teesorten
Unter Tee verstehen wir allgemein das Getränk, das beim Aufguss von Teeblättern der Teepflanze Camellia Sinensis entsteht. Je nach Verarbeitung entsteht eine breite Palette an Teefarben, die alle auf einzigartige Weise unseren Gaumen verwöhnen. Ein wichtiger Prozess ist dabei die Oxidation, die natürliche Reaktion der Teeblätter mit Sauerstoff. Wir unterscheiden zwischen sechs Teesorten: Der weiße Tee, traditionell aus den zartesten Knospen gewonnen, ist die am wenigsten verarbeitete Teesorte. Großer Beliebtheit erfreut sich der schwarze Tee mit seinen volloxidierten, dunklen Teeblättern und kräftigem Geschmack, ebenso wie der grüne Tee mit seiner angenehmen Frische. Der teilweise oxidierte Oolong ist für Teekenner:innen ein wahres Juwel und ordnet sich zwischen Grün- und Schwarztee in das Spektrum der Oxidation ein. Der fermentierte Pu-Erh Tee verkörpert eine altehrwürdige Tradition und reift über Jahre zu einem geschmacklichen Meisterwerk heran. Der gelbe Tee ist eine Seltenheit aus China, in dessen Herstellungsprozess nur wenige Tee-Meister:innen eingeweiht sind.
Schwarzer Tee
Schwarztee wird auch der “Tee des Westens” genannt, da er sich großer Beliebtheit in Europa erfreut. Die Briten trinken ihn gerne mit Milch zu ihrer Tea Time. Der meiste Schwarztee wird in China, Indien, Sri Lanka und Kenia angebaut, aber es gibt Teeplantagen auf der ganzen Welt. Bei der Herstellung wird er vollständig oxidiert, das heißt die Teeblätter werden aufgebrochen und zerkleinert, um sie der Umgebungsluft auszusetzen. Mit der Reaktion auf Sauerstoff verfärben sie sich dunkel. In China heißt der Schwarztee übrigens “roter Tee” wegen seiner Farbe in der Tasse. Schwarztee bietet je nach Sorte eine faszinierende Geschmackspalette von blumig-frisch bis malzig-kräftig. Er enthält von Natur aus Koffein und eignet sich bestens für den morgendlichen Genuss oder am Nachmittag.
- Assam ist ein kräftiger Schwarztee, der aus der Region Assam am breitesten Fluss Indiens, dem Brahmaputra, stammt. In Assam findet circa 50% der Tee-Produktion ganz Indiens statt. Seine malzigen Noten erinnern an Kakao und Karamell.
- Darjeeling, benannt nach der gleichnamigen Region im Norden Indiens, ist ein hochgeschätzter Schwarztee, der blumig-leicht schmeckt und in Kennerkreisen als der “Champagner unter den Tees” gilt. Die ersten beiden Ernten des Jahres “First Flush” und “Second Flush” sind heiß begehrt. Die Bezeichnung Darjeeling ist geschützt und nur Tee, der in ebendiesen Höhenlagen im Himalaya angebaut wird, darf sich so nennen.
- Ceylon ist der alte Name für Sri Lanka. Auf ehemaligen Kaffeeplantagen wurde unter britischer Kolonialherrschaft der erste Tee angebaut. Typisch für Ceylon-Tee ist die rote Farbe in der Tasse.
- Earl Grey ist wohl bekannteste Schwarztee-Mischung. Klassischerweise wird schwarzer Tee mit Bergamotte-Öl aromatisiert. Bei PAPER & TEA findest du auch Kreationen auf Basis von Rooibos und weißen Tee mit Bergamotte verfeinert.
Grüner Tee
Kein Tee ist so vielfältig, wie der grüne Tee: In der größten Teefamilie kannst du so viele Geschmacksrichtungen probieren. In Ländern wie China oder Japan gilt er als Lebenselixier. Bei der Herstellung von Grüntee muss es schnell gehen, denn direkt nach der Ernte wird die Oxidation gestoppt. Das erhält zum einen die grüne Farbe der Teeblätter und verleiht dem Grüntee seinen einzigartig frischen Geschmack. Dabei gibt es zwei Vorgänge, um die Oxidation aufzuhalten: Nach chinesischem Stil werden die Teeblätter in einem Art Wok mit trockener Hitze geröstet, in Japan werden sie traditionell mit Wasserdampf bearbeitet. Grüner Tee wird klassischerweise zu vielen Ritualen gereicht, wie der japanischen Teezeremonie.
- Sencha schmeckt saftig-grün und ist der beliebte Alltagstee schlechthin in Japan. Die Teeblätter werden kurz bedampft und anschließend zu feinen Nadeln gerollt.
- Matcha heißt auf japanisch “gemahlener Tee”. Für die Herstellung wird grüner Tee, der vor der Ernte 3-5 Wochen mit Netzen beschattet wurde, auf Granitsteinmühlen minutiös gemahlen. Das feine Puder schmeckt cremig-süß und begeistert mit seiner intensiv grünen Farbe.
- Gunpowder ist ein klassischer chinesischer Grüntee. Die Teeblätter werden zu kleinen Kugeln gerollt, um den frischen Geschmack des Tees länger zu erhalten. So erhält Gunpowder seinen Namen.
- Lung Ching, auch Long Jing, ist einer der bekanntesten Grüntees aus China. Bei der Verarbeitung wird er erst geröstet und dann gegen den Wok gedrückt, sodass die typische flache Blattform entsteht. Diese Grüntee-Spezialität begeistert mit leicht süßlichen und nussigen Aromen.
Weißer Tee
Weißer Tee ist der am wenigsten verarbeitete Tee. Er wird nach der Ernte zum Trocknen ausgelegt und erreicht so eine minimale Oxidation. Für weißen Tee werden traditionell nur die jüngsten Knospen der Teepflanze verwendet. Das macht ihn zu einer zart delikaten Spezialität. Es gibt neuerdings auch innovative Kreationen, die Knospen und Teeblätter mischen.
- Bai Hao Yin Zhen, auch "Silver Needle" oder Silbernadeltee, ist eine edle Weißteesorte ursprünglich aus der chinesischen Provinz Fujian stammend. Die silbrigen Teeknospen entfalten in der Tasse einen delikaten Geschmack und sind unter Teekenner:innen hochgeschätzt.
- Bai Mu Dan, auch "White Peony", lädt dich ein, die Welt des weißen Tees zu entdecken. Benannt nach der Kaiserin der Blumen, der zarten Pfingstrose, erweist dieser chinesische Weißtee seiner Namenspatin alle Ehre und schmeckt floral-vollmundig.
Oolong Tee
Die Herstellung von Oolong-Tees ist wie ein Spiel auf dem Spektrum der Oxidation: Die Teeblätter werden auf großen Tabletts geschüttelt, bis der Prozess der Oxidation vorzeitig gestoppt wird. Dadurch erreichen sie eine teilweise Oxidation zwischen 20% und 80%. Anschließend werden die Teeblätter gerollt, was ihnen ein größeres Volumen schenkt. Gießt du sie mehrmals auf, geben Oolongs mit jedem Mal eine neue überraschende Schicht an Aromen in deine Tasse ab.
- Tie Guan Yin wird seit über 200 Jahren in der Provinz Fujian, einer der bekanntesten Teeanbaugebieten Chinas, geerntet und zu einer dicht gerollten Schönheit verarbeitet. Viele Sagen ranken sich um diese Spezialität, die nach honigsüßen Orchideen duftet.
- Da Hong Pao ist eine der begehrtesten Oolong-Teesorten weltweit. Die Teeblätter stammen aus der chinesischen Provinz Fujian und gehört zu den Wuyi-Rock-Oolongs, benannt nach den Wuyi-Bergen, einem einzigartigen Anbaugebiet, das für die Herstellung feiner Oolong-Tees steht.
Kräutertees
Kräutertees zählen streng genommen nicht zu den echten Tees, da sie nicht aus den Blättern der Teepflanze Camellia Sinensis gewonnen werden. Umgangssprachlich hat sich der Begriff “Tee” dennoch für Aufgüsse von Blüten, Kräutern und Früchten durchgesetzt. Auch bei Kräuteraufgüssen gibt es eine verblüffende Vielzahl an Aromen zu entdecken. Von Natur aus koffeinfrei, greifen Teefans gerne auf diese Alternative zurück für ihre Tasse vor dem Schlafengehen. Wir stellen dir die wichtigsten Kräutertees vor.
Pfefferminztee
Ob pur oder in einer Teemischung, Pfefferminze ist bekannt für ihren erfrischenden Geschmack. Die feinen Aromen geben dir eine Portion Lebensenergie und verwöhnen den Gaumen. In der marokkanischen Kultur ist der Minztee sehr beliebt: Dafür wird Nana-Minze, eine elegante Verwandte der Pfefferminze, mit Zucker verfeinert.
Kamillentee
Kamille gilt seit Jahrhunderten als wärmender Kräutertee, der dir Momente der Ruhe schenkt. Bekannt für seinen milden Geschmack ist Kamillentee eine beliebte Wahl vor dem Schlafengehen.
Rooibos-Tee
Der beliebte Rooibos-Tee bringt warme, erdige Aromen aus seiner Heimat Südafrika zu uns in die Tasse. Seit Jahrhunderten geschätzt und verehrt von den südafrikanischen Ureinwohnern, erfreut sich der Rooibos-Tee einer großen Anhängerschaft auf der ganzen Welt, die seit dem 20. Jahrhundert stetig größer wird. Bis heute ist die Cederberg-Region am Westkap der einzige Ort, wo die Rooibos-Pflanze wächst.
Ingwertee
Die Ingwerwurzel bringt wohlige Würze und gaumenerweckende Schärfe mit sich. Aus ihr wird der Ingwertee gewonnen, der weltweit aufgrund seiner wärmenden Eigenschaften geschätzt wird.
Früchtetees
Früchtetees sind aufgrund ihrer unwiderstehlichen Süße besonders bei Kindern sehr beliebt. Von Natur aus koffeinfrei kannst du Aufgüsse aus getrockneten Früchten und Blüten zu jeder Tageszeit genießen. Bei PAPER & TEA findest du leckere Teemischungen mit warmen Aromen von Bratapfel, Hibiskus, Holunder oder anderen Beeren.
Red Hibiscus
Für den RED HIBISCUS N°820 werden von Hand die roten Kelche der Hibiskus in Malawi gepflückt. Dieser Früchtetee beeindruckt mit seinem erfrischenden Aroma, eine Mischung aus süß und säuerlich.
Weitere Teesorten
Manche Tees sind in aller Munde. Aber es gibt darüber hinaus noch so viel zu entdecken. Wir erzählen dir von kostbaren Spezialitäten, die in geschichtsträchtiger Tradition heute noch so wie vor Tausenden von Jahren hergestellt und hoch geschätzt werden unter Teeliebhaber:innen.
Pu-Erh Tee
Pu-Erh-Tee ist ein einzigartiger Tee aus China und wird fermentiert im Gegensatz zu den anderen fünf Teesorten, die von der Teepflanze Camellia Sinensis stammen. Im Gegensatz zum chemischen Vorgang der Oxidation ist die Fermentierung ein mikrobiologischer Prozess. Dafür werden die Teeblätter aufgehäuft, sorgfältig abgedeckt und bei Zugabe von Wasser regelmäßig gewendet. So reift der Pu-Erh, auch dunkler Tee genannt, meist über Jahre zu einem unwiderstehlichen Juwel heran.
Jasmin Tee
Tees, die mit Blumen parfümiert sind, bezaubern dich mit ihrem betörenden Duft. Jasminblütentee ist meist chinesischer Grüntee mit Jasmin parfümiert. Die Region Fujian in China ist bekannt für ihren Yin Hao Jasmine, wie unser IN THE MOOD FOR LOVE N°323, ein sanfter Bio-Grüntee mit zarten Jasminblüten. Dafür werden die Teeblätter in direkten Kontakt mit den Blüten gebracht und Nacht für Nacht in neuen Lagen ausgelegt, damit der Tee den zarten Duft der Jasmin annimmt.
Die aromatische Welt des Tees
Deine Reise in die vielfältige Welt des Tees hat gerade erst begonnen! Es gibt noch so viel zu entdecken. Tausende Teesorten und ihre unwiderstehlichen Aromen warten darauf, von dir probiert zu werden. Tee ist mehr als nur ein Getränk und begeistert viele Teefans. Probiere dich durch die bunte Geschmackspalette aller Sorten durch und finde neue Schätze.