Er ist ein wahres Juwel unter den Tees, der alle verzaubert: Die Rede ist vom vielschichtigen Oolong. Sein exquisiter Geschmack entführt dich auf eine Reise in die nebligen Berge Chinas und Taiwans, wo in einem komplexen Verfahren gerollte Kunstwerke entstehen. Auf einem Spektrum aller vielfältigen Teesorten reiht sich der Oolong zwischen dem frischen Grüntee und kräftigen Schwarztee ein. Entdecke mit uns die spannenden Geheimnisse rund um den Oolong Tee, seine schillernde Vielfalt an Aromen, die richtige Zubereitung und wie sich dir mit einem Schluck eine ganz neue Welt voller Geschichten und Genuss eröffnet.
Die Magie des Oolong Tees: Herkunft & Geschichte
Schwarztee und Grüntee sind den meisten Teetrinker:innen ein Begriff. Oolong hingegen ist in Europa weniger bekannt. In China ist Oolong Tee die Verkörperung uralter Teetraditionen und eine fesselnde Teesorte, über die es zahlreiche Sagen und mystische Geschichten gibt. Zur chinesischen Teezeremonie wird am häufigsten Oolong oder Pu-Erh aufgegossen. Auf Deutsch heißt Oolong so viel wie „schwarzer Drache“. Der Sage nach legte ein Teebauer seine Teeblätter zum Trocknen aus, wurde jedoch von einem Drachen überrascht und suchte das Weite. Als er Stunden später nachsah, waren alle Blätter an der Luft oxidiert. Er ärgerte sich über die verloren geglaubte Ernte, goss sie dennoch auf und bemerkte, dass der teilweise oxidierte Tee ganz hervorragend schmeckte. Außerdem wird Oolong traditionell gerollt und so erinnert der Anblick der gedrehten Teeblätter an chinesische Darstellungen von Drachen.
Ursprünglich aus China stammend, verbreitete sich die Produktion ab dem 18. Jahrhundert nach Taiwan. Das Land hat sich bis heute der Herstellung von Oolong verschrieben. Die Insel Taiwan überrascht mit idealen, tropischen Bedingungen und vielen hohen Bergen über 3000 m hoch. Ein qualitativ hochwertiger Tee ist der sogenannte „High Mountain Tea“, der in bergigen Anbauregionen geerntet wird, die höher als 1000 m liegen. Oolong Tee liegt in der DNA Taiwans, in den letzten 200 Jahren ist dort eine moderne, hochwertige Produktion von einzigartigen Sorten entstanden durch die geschickten Hände erfahrener Teemeister:innen.
Oolong Vielfalt: Entdecke eine Welt voller Aromen
Eine komplexe Geschmacksvielfalt, die dich auf faszinierende Abenteuerreisen nimmt: Das macht für viele Teekenner:innen die Begeisterung rund um Oolongs aus. Ihre Herstellung ist ein Spiel auf dem Spektrum der Oxidation. Um die Zellstruktur absichtlich aufzubrechen, werden Teeblätter auf großen Tabletts geschüttelt. Dadurch kommt es zu einer schnelleren Oxidation. Je nachdem wie lange die Teeblätter der Luft ausgesetzt sind, oxidieren Oolong-Teeblätter von 20 % bis zu 80 %. Das Ergebnis: vielschichtige Aromen, die bei mehrmaligem Aufgießen in deiner Tasse zum Vorschein kommen. Richtig gehört: Bei Oolong sind mehrere Aufgüsse erwünscht! Wir stellen dir einige Sorten vor.
Die Eleganz des Tie Guan Yin Oolong
Diese nach honigsüßen Orchideen duftende Oolong-Sorte stammt aus der sanften Hügellandschaft der berühmten Teeanbauregion Fujian in China und wird dort seit 200 Jahren mit Hingabe angebaut. Zahlreiche Sagen ranken sich um diese Spezialität. Benannt nach einer Geschichte über die Barmherzigkeit einer Göttin gewährt dir dieser beliebte Oolong Eintritt in die Welt der altehrwürdigen Tee-Traditionen Chinas.
Der charakterstarke Da Hong Pao Oolong
Da Hong Pao Oolong stammt aus den nebelverhangenen Wuyi-Bergen, einem Anbaugebiet in der chinesischen Provinz Fujian, das für feine Oolong-Spezialitäten unter Teekenner:innen hochgeschätzt wird. Als dunkler Oolong ist Da Hong Pao sehr begehrt aufgrund seines kräftigen Geschmacks.
Leicht wie der Frühling: Si Ji Chun Oolong
Für den cremig-blumigen "Four Seasons of Spring" Oolong aus Taiwan werden Teeblätter des Kultivars Si Ji Chun leicht oxidiert und verarbeitet. In Taiwanesisch bedeutet der Name „vier Jahreszeiten wie Frühling“, eine Anspielung darauf, dass die Ernte dieses Tees rund um das ganze Jahr ein so frisches, hoch qualitatives Ergebnis hervorbringt wie eine Frühlingsernte.
Die Sanftheit des Dong Ding Oolong
Das ist ein authentischer Oolong Tee aus Taiwan, der sich großer Beliebtheit erfreut und seit 150 Jahren in den Hochgebirgen angebaut wird. Seine Noten von Milch und Karamell machen ihn so unverwechselbar.
Cremig-milchige Versuchung: Jin Xuan Milky Oolong
Tee, der so zartcremig wie Milch die Kehle hinunterfließt: Das ist die besondere Handschrift von Milky Oolong. Jin Xuan heißt der Kultivar, der in Taiwan gezüchtet wurde. Probiere von der harmonischen Symphonie aus dem sanften Duft von Früchten und dem floralen Geschmack von Orchidee. Unser Milky Oolong wird in den atemberaubenden Wäldern Thailands geerntet und sorgt für wahre Überraschungsmomente.
Die Finesse des Oriental Beauty Oolong
Der Bai Hao Oolong, auch bekannt als Oriental Beauty, zeigt seine unverwechselbare Pracht in einer goldenen Tasse, die nach Honig und Zitrus duftet. Durch kleine Bissen einer in Taiwan heimischen Grille setzt die Oxidation der Teeblätter früher ein und krönt diese köstliche Schönheit mit weißen Spitzen. Dieser hoch oxidierte Oolong ist ein komplexer Tee, der seine aromatischen Schichten Aufguss für Aufguss enthüllt.
Die Kunst der Zubereitung: Wie du den perfekten Oolong brühst
In China wird Oolong Tee nach der asiatischen Zubereitung Gong Fu Cha aufgegossen. Dafür benötigst du am besten einen sogenannten Gaiwan, das ist ein griffloser Teebecher mit Deckel, und eine Servierkanne. Solltest du dieses Zubehör nicht zur Hand haben, kannst du deinen Oolong auch nach der westlichen Art und Weise aufbrühen. Auf jeder PAPER & TEA-Verpackung findest du unsere empfohlene Ziehzeit und Temperatur. Experimentieren ist aber ausdrücklich erwünscht, damit du deine perfekte Tasse entdeckst. Denn die richtige Zubereitung ist das A und O, damit die Teeblätter ihren vollen Geschmack entfalten.
Gong Fu Cha: die traditionelle Zubereitung von Oolong
Oolong Tees werden bei ihrer Herstellung entweder gedreht oder gerollt, dadurch haben die Teeblätter ein größeres Volumen als andere Tees. Mehrmaliges Aufgießen ist ein Muss: Mit jedem Mal entfaltet Oolong eine neue Schicht an vielfältigen Aromen. Das macht den Tee so faszinierend schön und abwechslungsreich für Teeliebhaber:innen. In der asiatischen Gong Fu Cha-Methode wählst du eine hohe Dosierung der Teeblätter: Der Clou ist es, deinen Oolong Tee nicht lange ziehen zu lassen. Ein Gaiwan hat meist eine Füllmenge von gerade mal 100 bis 200 ml: Ideal also für mehrere Aufgüsse. Jeder Oolong hat eine einzigartige Form und Volumen, aber als Faustregel sollte der Gaiwan-Boden mit Teeblättern bedeckt sein. Nach circa 30 Sekunden gießt du den Tee in die Glas-Servierkanne ab. Dabei hältst du den Deckel auf dem Gaiwan mit einem Finger fest. Du wirst sehen, dass beim zweiten Aufguss andere komplexe Geschmacksnoten zum Vorschein kommen als beim ersten. Meist ergibt der zweite Aufguss auch eine dunklere Tasse, da sich das Teeblatt schon mehr geöffnet hat.
Die richtige Wassertemperatur & Ziehzeit
Wenn du zum Aufbrühen von Oolong Wasser mit der richtigen Temperatur verwendest, wird das eine große Wirkung auf den Geschmack haben. Da Oolongs unterschiedlich hoch oxidiert werden, gibt es keine pauschale Temperatur. Du kannst zwischen 80°C und 90°C experimentieren. Je nach Temperatur ist es sinnvoll, den Gaiwan vorher mit heißem Wasser anzuwärmen, damit dein Getränk nicht zu schnell abkühlt. Entscheidest du dich für die traditionelle Gong Fu Cha-Methode, lässt du die Blätter kaum ziehen. Nach der westlichen Methode ist dein Tee nach 2-3 Minuten fertig.
Rituale für die Sinne: Oolong genießen
Oolong Tee ist mehr als nur ein Getränk. Ein Schluck entführt dich in geheimnisvolle Welten voller Sagen und Bräuche und zeigt dir die Schönheit der Dinge. Oolong genießen ist eine Erfahrung, die deine Sinne berührt. Mit ihrem unvergleichbaren Duft und den reichhaltigen Aromen verleitet dich eine bernsteinfarbene Tasse zum Träumen.
Die Begleitung von Aromen & Düften
Bewusst innehalten: Nimm den Genuss von Oolong zum Anlass, dir einen Moment der Ruhe und Gelassenheit zu schenken und deinem Gaumen eine Freude zu bereiten. Nimm dir bewusst Zeit und schmecke die komplexen Noten. Die Vielfalt der Oolong Tees reicht von süßlich-vegetal über sahnig-milchig bis hin zu blumig-fruchtigen Aromen, die dich verführen. Was entdeckst du in deiner Tasse?