Beschreibung
Die einjährige krautige Pflanze wird in der Regel zwischen 30cm und 60cm hoch. Sie hat eine lange Blütezeit: Von Juni bis Oktober tragen die aufrechten, filzigen Stängel zwei bis fünf cm breite Blüten, die in Gelb und Orange strahlen. Die Ringelblume ist heterokarp, was bedeutet, dass sie verschiedene Fruchttypen ausbilden und sich dadurch auf unterschiedliche Weise verbreiten kann. Ihr Name geht auf ihre ringförmigen Früchte zurück, welche aus den äußeren Blütenblättern entstehen und von Tieren verbreitet werden. Aus den mittleren Blütenblättern entstehen leichte Samen, die der Wind verteilt. Im inneren Teil der Blüte bildet sich ein dritter Fruchttyp in gekrümmter Form aus, welcher oft von Ameisen verschleppt wird.
Die Ringelblume findet gerne in verschiedenen Kosmetikprodukten Verwendung, zum Beispiel in Hautcremes und Seifen. Auch für Teemischungen sind ihre getrockneten Blütenblätter eine beliebte Zutat. Angebaut wird die Ringelblume vorrangig in Deutschland und den Niederlanden, aber auch in Ägypten, Ungarn und Polen. Die Ernte erfolgt per Hand oder maschinell. Für die Verwendung in Teemischungen werden die Blüten bei maximal 80°C getrocknet, damit die schöne Farbe erhalten bleibt.
Historische Hintergründe
In der Vergangenheit war die Ringelblume vor allem in der Volksmedizin bekannt. Schon im 12. Jahrhundert wurden ihr von der Universalgelehrten Hildegard von Bingen bestimmte heilende Fähigkeiten nachgesagt, worauf eine lange Tradition der Ringelblume als Heilpflanze folgte, die bis in die Gegenwart reicht. Wissenschaftlich betrachtet bleiben jene Annahmen bisher allerdings haltlos.
Die Ringelblume gilt außerdem als eine der ältesten Gartenpflanzen. Jahrhundertelang genoss sie unter Bauern als Wetterprophetin einen hohen Stellenwert, da sie bei aufziehendem Regen ihre Blüten zusammenfaltet und so vor schlechtem Wetter warnt.
Des Weiteren ist sie in einigen Kulturen ein Symbol für Unvergänglichkeit, da sie den ganzen Sommer über blüht und sich selbst aussäht. Aus demselben Grund ist sie eine beliebte Wahl zur Bepflanzung von Gräbern.
Spannende Fakten
- Für das abergläubische Ritual des Er liebt mich, er liebt mich nicht wird klassischerweise die Ringelblume oder ein Gänseblümchen verwendet.
- Die englische Übersetzung “Marigolds” ist ein Slang-Wort für Putzhandschuhe, da eine der ersten großen Firmen, die Putzhandschuhe herstellte, Marigolds hieß.
- Die Ringelblume ist eine sogenannte Schmuckdroge, auch Konstituens genannt. Schmuckdrogen sind Füllmittel, oft Blüten, die durch ihre Form und Farbe Teemischungen und Speisen visuell verschönern, wobei sie geschmacklich einen geringen bis keinen Beitrag leisten.