Kalt aufgebrühte Teeblätter in Glas-Kanne

Mizudashi

Mizudashi (水出し) ist die japanische Methode, um Infusion oder Brühe (Dashi) mit kaltem Wasser (Mizu) zuzubereiten, indem der Geschmack mithilfe von kaltem Wasser extrahiert wird. International wird diese Technik auch als "Cold Brew" bezeichnet und ist vor allem für kalt gebrühten Kaffee bekannt. Allerdings wird Mizudashi in der kulinarischen Welt sowohl für herzhafte Brühen als auch für verschiedene Getränkeaufgüsse verwendet und ist vor allem für den kalten Aufguss von Grüntee bekannt geworden.

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Beschreibung von Mizudashi

Im Gegensatz zu einer Teeinfusion mit heißem Wasser hat ein kalter Aufguss den Vorteil, viele der geschmacklichen Komplexitäten der Teeblätter zu bewahren. Während heißes Wasser die Aromen in kurzer Zeit freisetzt und deshalb die exakte Ziehzeit entscheidend ist, ermöglicht Mizudashi eine langsame Extraktion über mehrere Stunden hinweg. Ein kalter Grünteeaufguss nach der Mizudashi-Methode hat den Vorteil, dass er zur Bildung von weniger Bitterstoffen führt und ein feineres Teeergebnis liefert.

Wie unterscheidet sich Mizudashi, auch bekannt als Cold-Brewing, von konventionellem Eistee? Der wesentliche Unterschied liegt in der Kaltwasserextraktion: Eistee wird normalerweise als heißer Teeaufguss zubereitet, der anschließend abgekühlt serviert wird. Mizudashi hingegen nutzt die subtile geschmackliche Infusion, die entsteht, wenn Teeblätter über mehrere Stunden hinweg in kaltem Wasser ziehen. Erfahre mehr dazu in unserem Guide über Cold Brew Teezubereitung.

Geschichte

Die Ursprünge von Mizudashi liegen in Japan vor mehreren hundert Jahren, als noch einfache Methoden zur Teezubereitung gefragt waren und Ressourcen wie Brennmaterial zum Erhitzen von Wasser nicht immer reichlich vorhanden waren. An Flüssen und Bächen wurde das natürlich kalte Wasser genutzt, um frische Teeblätter einzulegen und über mehrere Stunden ziehen zu lassen. Die Methode bot nicht nur eine energiesparende Alternative zur traditionellen heißen Teezubereitung, sondern brachte auch subtile Geschmacksnuancen der Teeblätter zur Geltung, die bei heißer Zubereitung möglicherweise überdeckt worden wären. Mizudashi entwickelte sich zu einer beliebten Zubereitungstechnik und ist auch heute noch weit in der japanischen Teekultur verbreitet, oft unter dem Namen “Cold Brew Tea”.

Die Mizudashi-Methode erfordert deutlich mehr Zeit als ein herkömmlicher Aufguss mit heißem Wasser. Dafür muss die Ziehzeit nicht exakt überwacht werden wie beispielweise bei einem Grünteeaufguss mit heißem Wasser. In der Regel wird eine Ziehzeit von 3 bis 6 Stunden empfohlen, wobei sich der Geschmack von Mizudashi bei längerer Ziehzeit nur minimal verändert. Bei einer kalten Infusion ist nicht die genaue Zeit entscheidend, sondern das Verhältnis von Teeblättern zur Wassermenge, das wiederum von der Teesorte abhängt.

Spannende Fakten über Mizudashi

Für Mizudashi eignen sich alle Tees, die aus der Teepflanze Camellia Sinensis gewonnen werden. Schwarztee, Weißer Tee, Grüntee und fermentierte Tees eigenen sich als kalter Aufguss. Von Kräuter- und Früchtetees oder Teemischungen sollte abgesehen werden. Diese sollten immer sicher mit kochendem Wasser zubereitet werden, da sich Mikroben und Bakterien auf den nur getrockneten Zutaten befinden können. Durch das Aufgießen mit kochendem Wasser werden diese zuverlässig abgetötet.

In Japan sind vor allem kalte Aufgüsse des Gyokuro beliebt, dem wertvollen Vollschattentee. Als edler Vollschattentee entfaltet er dank der kalten Extraktion seine charakteristischen Umami-Noten auf besonders eindrucksvolle Weise.

Für einen Mizudashi-Aufguss empfiehlt sich ein Gefäß, in dem die Teeblätter ausreichend Platz haben, um ihr Aroma und ihre vollständige Größe zu entfalten.