Voller Neugierde begaben wir uns auf eine zweiwöchige Entdeckungsreise durch Japan, um die reiche Kultur und die essentielle Bedeutung des grünen Tees zu ergründen. Während wir bedeutsame Verbindungen zu langjährigen Partner:innen aufbauten und diese in Freundschaften verwandelten, besuchten wir faszinierende Teeplantagen in den verschiedensten Regionen Japans. Auf dieser Reise erlangten wir ein tiefes Verständnis für die maßgeblichen Faktoren, die die Qualität und den Geschmack des Tees ausmachen: das japanische Terroir, die Erntezeiten sowie innovative Anbaumethoden. Begleite uns auf dieser spannenden Reise ins Land der aufgehenden Sonne und lass dich vom Wissen und den Geschichten begeistern, die wir vor Ort gesammelt haben. Gemeinsam möchten wir mit dir in die achtsame japanische Grünteekultur eintauchen und das neue Jahr mit einer Rückbesinnung auf Tradition, Einfachheit und Authentizität beginnen.
„Wir haben uns im Rahmen unserer Origin Stories Reisen als erstes auf den Weg nach Japan gemacht, um uns intensiv mit dem Teeanbau vor Ort auseinanderzusetzen und wertvolles Wissen zu sammeln. In unserem Sortiment präsentieren wir ausgewählte japanische Tees höchster Qualität, von denen jeder seine eigene Geschichte birgt. Daher war es uns ein Herzensanliegen, die Herkunft, die Anbaumethoden und die Menschen persönlich hinter diesen Tees kennenzulernen, um eben diese Geschichten und die einzigartigen Aspekte der japanischen Teekultur näherbringen zu können.“ – Eduardo, PAPER & TEA Head of Tea Experience
Boden, Klima & Landschaft
Auf unserer Reise haben wir uns umfassend mit dem japanischen Terroir auseinandergesetzt. „Terroir“ beschreibt im Wesentlichen den Einfluss von Klima, Bodenbeschaffenheit und Landschaft auf das Wachstum der Teepflanze. Japan bietet hierfür besonders ideale Bedingungen und birgt einige Besonderheiten, wie zum Beispiel vulkanaschereichen Boden. Denn das Land am sogenannten Pazifischen Feuerring beheimatet rund 110 aktive Vulkane. Die mineralreiche Vulkanasche fällt in bestimmten Anbaugebieten bei jedem Ausbruch auf die Anbauflächen und bereichert so den Boden. Das Ergebnis: ein besonders intensiver Teegeschmack. In Kagoshima auf der Insel Kyushu, haben wir den Einfluss des Terroirs aktiv erlebt und konnten eben diese Vulkanerde zwischen den Fingern spüren. Unser DAIKOKU N°317 ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie sich Terroir in der Qualität und dem Geschmack des Tees widerspiegelt. In vulkanaschereicher Erde aufgewachsen, vereint dieser Halbschatten Sencha tiefgreifende Umami-Noten mit frischer Sencha-Grasigkeit und jede Tasse offenbart eine unvergleichliche Komplexität.
Kagoshima hat mich auf unserer Reise enorm beeindruckt und sticht als wahres Highlight hervor. Wenn man in die Stadt kommt, fühlt es sich an, wie das Tor zu einer ganz besonderen Welt. Der Vulkan liegt auf einer Halbinsel und prägt die Landschaft auf einzigartige Weise. Es ist großartig, die Erde zu sehen und zu spüren und sich bewusst zu werden, welche Auswirkungen der Boden auf den Tee hat. Hier wurde mir erstmals klar, wie stark und kraftvoll der Boden sein kann und wie er den Tee tatsächlich beeinflusst. Und das ist dann noch gepaart mit wertvollem Teewissen der lokalen Teebauer:innen, die wir persönlich kennengelernt haben, sowie zukunftsweisenden Ansätzen wie die ausschließliche Produktion von Bio-Tees. Genau das ist es, wonach wir bei hochwertigen Tees suchen - einfach etwas Besonderes.“ – Eduardo, PAPER & TEA Head of Tea Experience
Erntezeit
Als nächstes haben unsere Partner:innen eindrucksvoll ihr Wissen über die Bedeutung der Erntezeit für den Geschmack des fertigen Tees mit uns geteilt. Denn jede der jährlich drei bis fünf Ernten bringt eine andere Qualität des Tees zum Vorschein und hat ihre Besonderheiten. In den kühlen Monaten zwischen Oktober und März “schläft” die Teepflanze. In dieser Hybernationsphase wachsen keine neuen Blätter, sondern die Pflanze sammelt Kraft und Nährstoffe. Diese werden dann ab März in Wachstum umgesetzt. Die begehrteste Ernte ist deswegen auch die allererste im Jahr, wenn nur die obersten, zartesten Knospen geerntet werden. Diese Ernte, genannt “First Flush”, zeichnet sich durch eine besonders hohe Qualität aus. Doch auch die letzte Ernte gehört zu den Lieblingstees in Japan. Denn diese letzte Ernte kann dank ihres geringeren Koffeingehalts auch noch zu später Stunde genossen werden. Unser DAILY TOAST N°318 ist ein köstliches Beispiel dafür. Dieser Houjicha wird ausnahmsweise geröstet, um ihm mehr Komplexität zu verleihen. So entsteht ein koffeinarmer Alltagstee mit herzhaften Malz- und Nussaromen, untermalt von grüner Frische.
Beschattung
Die Essenz mancher japanischen Tees wird nicht nur durch Terroir oder Erntezeit geformt, sondern auch durch aufwendige Anbaumethoden wie die Beschattung. Eine Praxis, die von einigen unserer Partner:innen leidenschaftlich verfolgt wird. In Japan besagt eine alte Weisheit, dass die Qualität eines Tees umso höher ist, je intensiver sein Umami-Geschmack. Dieser außergewöhnliche Geschmack resultiert oft eben aus der Beschattung der Teebäume. Bis zu drei Wochen vor der Ernte wird den Pflanzen das Sonnenlicht entzogen und sorgfältig verhüllte Teebäume erstrecken sich über den Horizont. Diese Technik führt dazu, dass die Pflanzen mehr Chlorophyll anreichern, was den begehrten Umami-Geschmack hervorruft. Berichten zufolge wurde diese Methode eher zufällig entdeckt als Teebauer:innen vor langer Zeit bemerkten, dass Teepflanzen, die im Schatten von Bäumen aufwuchsen, einen besonders intensiven Umami-Geschmack entwickelten.
Ein herausragendes Beispiel für diese Praxis ist unser KUMANO N°313. Er wird hauptsächlich aus den Stängeln eines hochwertigen Gyokuru hergestellt und mit einigen Gyokuro- und Sencha-Blättern gemischt. Nach der dreiwöchigen Beschattung werden die Stängel und Blätter geerntet und anschließend gedämpft und getrocknet, was diesem Tee seinen unverwechselbaren Umami-Geschmack verleiht.
Tee als ein täglicher Begleiter
Unsere Reise durch Japan hat nicht nur unser Wissen über den Teeanbau erweitert und unsere Partnerschaften gestärkt, sondern auch die tiefe Verwurzelung des Tees im japanischen Alltag verdeutlicht. Ob traditionelle Teezeremonien oder neonfarbene Teeautomaten – Tee fließt durch die Adern des Landes.
Wenn in Japan von Tee die Rede ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Grüntee. Und am häufigsten wird Sencha ausgeschenkt – der unangefochtene japanische Alltags-Grüntee. "Sencha" bedeutet "gedämpfter Tee". Diese Sorte wird kurz gedämpft, anschließend zu feinen Nadeln gerollt und getrocknet. Ein sonnenverwöhnter Tee, der mit seinem saftig-grünen Geschmacksprofil begeistert, wie unser MIGHTY GREEN N°319.