Wahrscheinlich hast du den Start ins Jahr genutzt, um dir Gedanken darüber zu machen, was du in den kommenden zwölf Monaten erreichen willst. Wäre es nicht toll, diese Klarheit nicht nur am Anfang des Jahres zu haben, sondern sich regelmäßig zu besinnen, wo man steht? Dann solltest du Journaling ausprobieren! Alles, was du brauchst, ist ein Notizbuch und ein Stift.
Warum du ein Journal führen solltest
Ist ein Journal nicht das Gleiche wie ein Tagebuch? Vielleicht hast du in deinem Leben schon mal ein Tagebuch geführt. Ein Journal ist ähnlich, hat aber einen anderen Fokus: Während man in einem Tagebuch meist am Ende des Tages Ereignisse und Erlebnisse notiert, dient ein Journal eher dazu, die eigenen Gedanken und Gefühle in regelmäßigen Abständen festzuhalten.
Ein Journal hilft dir, Klarheit darüber zu erlangen, was dich häufig beschäftigt und was du eigentlich im Leben willst. Das Aufschreiben hilft dir, die Dinge, die dich beschäftigen, in Worte zu fassen. Dabei sortieren sich deine Gedanken von ganz allein. Und schließlich ist es ein wunderbares Gefühl, nach einiger Zeit im Journal zurückzublättern und zu sehen, wie sehr man gewachsen ist und was man alles erreicht hat!
Welches Journal passt zu dir?
Möchtest du emotionalen Ballast loswerden und einfach mal den Kopf freikriegen? Positiver auf dein Leben blicken und die ganzen schönen Dinge sehen, die so passieren? Dich selbst besser kennenlernen, Zugang zu deinen eigenen Gefühlen bekommen und Klarheit erlangen, was du eigentlich willst? Für jedes dieser Bedürfnisse gibt es die passende Journaling-Technik!
Morning Pages
Diese Technik wurde durch Julia Camerons Bestseller „The Artist’s Way“ bekannt. Jeden Morgen schreibst du direkt nach dem Aufstehen drei Seiten voll. Dabei gibt es keine Vorgaben in Bezug auf den Inhalt: Stil, Form, Struktur, nicht einmal die Grammatik muss Regeln folgen. Anders als bei anderen Techniken wird das Geschriebene nicht weiterverwertet, es geht mehr darum, sich einmal alles von der Seele zu schreiben, was einen bewegt. Indem man das Schreiben zu einer Routine macht, sollen kreative Blockaden gelöst werden. Die Morning Pages helfen aber auch, sich über Wünsche, Sorgen und Ideen klarzuwerden, die im Alltag schnell übersehen werden, und sich von Perfektionismus zu lösen.
Pro: Perfekt, wenn du dich gerade überfordert mit allem fühlst. Abladen tut immer gut und die Gedanken sortieren sich ja schon, wenn man sie aufschreibt.
Contra: Manche Menschen wünschen sich ein wenig mehr Orientierung.
Beispiel: Schreib einfach das erste Wort auf, das dir in den Kopf kommt. Dann lässt du deine Gedanken fließen, bis 3 Seiten gefüllt sind.
5-Minuten-Journal
Hierbei suchst du dir einige Fragen aus, die du jeden Tag beantwortest. Weil es immer dieselben Fragen sind, kannst du an deinen Antworten wiederkehrende Muster erkennen und erfahren, was dich längerfristig beschäftigt. Meist wird diese Methoden mit einem Dankbarkeitstagebuch kombiniert: Das heißt, mindestens eine Frage lädt dich ein, Erfolge aufzuzählen und dich auf das Positive zu fokussieren. Natürlich kannst du die Fragen auch immer mal wieder wechseln, um einen anderen Fokus zu setzen.
Pro: Du kannst über einen längeren Zeitraum verfolgen, wie sich deine Gedanken zu einem bestimmten Thema entwickeln.
Contra: Die Methode lässt weniger Freiraum als andere.
Beispiel-Fragen:
- Was würde heute zu einem guten Tag machen?
- Wofür bin ich heute dankbar?
- Eine Sache, mit der ich mir heute etwas Gutes tun werde:
- Worauf kann ich heute stolz sein?
- Wie habe ich heute etwas an die Welt zurückgegeben?
Impuls-Journal / Journaling Prompts
Ähnlich wie beim 5-Minuten-Journal stellst du dir jeden Tag einige Fragen, allerdings werden sie bei dieser Methode nicht täglich wiederholt. Die Fragen beziehen sich eher auf das große Ganze als auf konkrete Situationen und steigen etwas tiefer ein.
Pro: Gut, um sich selbst besser kennenzulernen und tief einzutauchen.
Contra: Die Fragen sind sehr intensiv und vielleicht nicht unbedingt für jeden Tag.
Beispiel-Fragen:
- Was war die schönste Erinnerung aus dem letzten Jahr und warum?
- Liste Dinge auf, die dich inspirieren.
- Wann fühlst du dich unsicher? Warum?
- Wenn mein Ich vor 5 Jahren an der Tür klopfen würde, würde ich ihr/ihm sagen...
- Wann fühle ich mich am meisten wie Ich selbst?
Bereit, loszulegen?
Wenn du jetzt direkt starten willst, such dir die Methode aus, die dir spontan am meisten zusagt, schnapp dir ein Notizbuch und probier es einfach morgen aus! Um neue Gewohnheiten zu etablieren, braucht es nämlich nicht den perfekten Zeitpunkt. Du musst nur loslegen!